Teil unseres Projektauftrags ist der Bau einer 380-kV-Schaltanlage zur Multiterminal-Anbindung. Neben unserer Wechselstrom-Freileitung sollen in dieser Anlage auch Gleichstrom-Erdkabel-Projekte angebunden werden. Dabei handelt es sich um
1. verschiedene Gleichstrom-Erdkabel, welche bis zu vier Gigawatt Windenergie aus Offshore-Kraftwerken in das Übertragungsnetz einspeisen sollen, und
2. ein Gleichstrom-Erdkabel des Netzbetreibers Amprion, um rund zwei Gigawatt Strom weiter nach Mitteldeutschland zu transportieren.
Um diese unterschiedlichen Leitungen möglichst flächensparend zu verknüpfen, setzen wir auf eine technische Innovation: den NordWestHub. Bisher wurden Verbindungen zwischen Off- und Onshore-Leitungen immer als Punkt-zu-Punkt-Verbindungen realisiert. Dafür war der Bau mehrerer einzelner Schaltanlagen und Konverterplattformen nötig. Im NordWestHub laufen diese Verbindungen in einer einzigen Anlage zusammen, die aus mehreren Elementen besteht:
- einer Gleichstrom-Schaltanlage, die mehrere Gleichstromleitungen miteinander verknüpft.
- ein Konverter, um den Gleichstrom in Wechselstrom (und umgekehrt) umzuwandeln.
- ein Wechselstrom-Umspannwerk, das den Wechselstrom auf die Leitung Conneforde – Sottrum weiterleitet und perspektivisch auch 110-kV-Leitungen anschließt.
Um die Gleichstrom-Verbindungen miteinander zu koppeln, wird eine innovative Gleichstrom-Schaltanlage ein Bestandteil des Hubs sein. Die Anlage kann statt zwei gleich mehrere Leitungen miteinander verknüpfen. Erstmals soll dabei ein innovativer 525-kV-Gleichstrom-Leistungsschalter eingesetzt werden. Weiterhin soll der Strom aus Offshore-Windkraft auch im regionalen und überregionalen Wechselstrom-Netz weitertransportiert werden. Gleichzeitig wird regional produzierter Strom, zum Beispiel aus Onshore-Windkraftanlagen, in die Gleichstrom-Leitungen eingespeist. Dafür wird als Teil des Hubs auch ein Konverter entstehen, der Gleichstrom in Wechselstrom (und umgekehrt) umwandelt. In direkter Nähe zum NordWestHub wird ein Wechselstrom-Umspannwerk entstehen. Hieran schließen die 380-kV-Leitung Conneforde – Sottrum sowie perspektivisch 110-kV-Leitungen an. So gelangt die auf See produzierte Offshore-Windenergie auch in das regionale und überregionale Verteilnetz.